
Die Matrix der Zeit
ng-0066
Kunstrichtung: Geometrische Abstraktion mit Einflüssen des Konstruktivismus und der Op-Art
Beschreibung:
Das Werk besteht aus einem streng gegliederten Raster aus sechzehn quadratischen Feldern, die jeweils mit hochkomplexen, reliefartigen Strukturen gefüllt sind. Jedes Segment entfaltet sein eigenes visuelles Vokabular: mal verschlungene Linien, mal geometrische Gitter, mal konzentrische Kreise oder abstrakte Maschinenformen. Zusammen ergeben sie eine Art Enzyklopädie visueller Codes – wie eine Sammlung von Schaltplänen, astrologischen Karten oder architektonischen Fragmenten.
Die dunkle, fast metallische Grundierung in Blau verleiht dem Werk einen technischen, kühlen Charakter, während goldene und farbige Akzente – Rot, Gelb, Grün – rhythmisch eingefügt sind. Besonders auffällig ist das zentrale Feld mit einer Art Uhrwerk oder mechanischem Kreuz, das wie ein Zeitmesser wirkt. Dadurch entsteht der Eindruck, als sei das gesamte Werk ein monumentales Zifferblatt, das unterschiedliche Zeitebenen und Bedeutungen gleichzeitig abbildet.
Kunsthistorischer Kontext:
Die Matrix der Zeit steht in der Tradition der geometrischen Avantgarde, wie sie vom Bauhaus oder Konstruktivismus entwickelt wurde. Es erinnert zugleich an die Bildsprache von Op-Art-Künstlern wie Victor Vasarely, die durch Raster und optische Systeme Wahrnehmung und Struktur befragten. Auch die serielle Anordnung verweist auf Minimal Art und Konzeptkunst, wo Wiederholung und Variation als methodisches Prinzip eingesetzt wurden.
Interpretation:
Das Werk kann als visuelle Allegorie des Verhältnisses von Ordnung und Chaos gelesen werden: Jedes Quadrat scheint ein eigenes System zu verkörpern – ein Universum aus Linien, Zeichen und Symbolen. Zusammen bilden sie eine polyphone Struktur, die sowohl streng rational als auch geheimnisvoll wirkt. Das zentrale Uhrwerk verweist auf Zeit als verbindendes Prinzip, das alle Systeme durchdringt, während die Vielgestaltigkeit der Module auf die Vielfalt menschlicher Kulturen, Sprachen und Ordnungen deutet.
Es ist eine „Enzyklopädie im Quadrat“, ein Bild, das die Struktur unserer Welt als Abfolge von Systemen, Codes und Rhythmen begreifbar macht – und doch immer auch ein Rest an Rätsel, Dunkelheit und Unlesbarkeit bleibt.
Alle angegebenen Preise sind Endpreise. Sie enthalten bereits:
Versandkosten, Versicherung, sichere Verpackung und Künstlerhonorar.